Der Leiter des Bildungshauses Kloster Schwarzenberg, Br. Mateusz Kotyło, blickt für seine Gemeinschaft auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück: Die Zahl der Übernachtungen ist auf Rekordhöhe geklettert.
Die Corona-Pandemie steckt den Brüdern des Konvents und den Mitarbeiter/innen im Bildungshaus immer noch irgendwie in den Knochen: Mehrere Beherbergungsverbote hatten damals die Aufnahme von Gästen verunmöglicht. Monatelang standen die Gästezimmer leer – und über noch längere Phasen war nur ein sehr reduzierter Betrieb möglich. Auch das Buchungsverhalten von Kursteilnehmern und Beleggruppen hat sich verändert. Doch das vergangene Jahr 2023 ist überraschend gut gelaufen.
In der Jahresstatistik verweist Br. Mateusz auf 10.211 Übernachtungen in den vergangenen zwölf Monaten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2022) ist das eine Steigerung von über zwölf Prozent. Auch die Zahlen von 2014 (9.675 Übernachtungen), dem bislang besten Jahr seit der automatischen statistischen Erfassung, wurden noch einmal deutlich übertroffen.
Den größten Anteil der Gäste machen Beleggruppen aus: Chöre, Fortbildungen für Lehrkräfte, Streichquartettwochen, Klausurtage von Krankenhäusern und Betrieben, Fortbildungen des Klöppelverbands etc. Einen wichtigen Stellenwert für die Gemeinschaft hat aber auch das eigene Kursprogramm. Interessierte können aus einer großen Bandbreite von Angeboten wählen – vom Bibelseminar über den Fastenkurs bis hin zu Exerzitien und Tanzkursen. Ein Höhepunkt des Jahresprogramms war im vergangenen Jahr die Fahrt zum Weltjugendtag nach Lissabon, die von drei Schwarzenberger Brüdern begleitet wurde. Die dritte Säule der Gästegruppen sind Schulen mit Orientierungstagen: 2023 wurden etwa 30 Klassen mit insgesamt gut 600 Schülerinnen und Schülern in Schwarzenberg beherbergt und von den Brüdern mit einem entsprechenden Tagesprogramm begleitet. Und schließlich kommen ins Bildungshaus auch „Einzelgäste“: Menschen, die stille Tage und Erholung suchen – oder eine Hotelübernachtung.
Dass steigende Übernachtungszahlen nicht automatisch bedeuten, dass auch die Gewinne steigen, versteht sich von selbst. Enorme Kostensteigerungen im Bereich Energie und Lebensmittel konnten nicht 1:1 an die Gäste weitergegeben werden. Und die Rückkehr zum gewohnten Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie seit 01.01.2024 wird eine neue Herausforderung darstellen. Doch Br. Mateusz betont: „Wir wollen nicht jammern. Denn wir schauen tatsächlich auf ein gutes Jahr zurück, das wir dank gemeinsamer Anstrengung von Mitarbeiter/innen und Brüdern sehr gut bewältigt haben!“
Im Konvent Schwarzenberg leben und arbeiten derzeit sechs Brüder. Br. Markus Scholz wurde im vergangenen Herbst zum Guardian (Hausoberen) des Klosters Maria Eck im Chiemgau gewählt und ist Anfang Dezember dorthin umgezogen. Schon einige Monate früher jedoch erfuhr der Konvent mit der Versetzung von Br. Angelo Chully eine personelle Verstärkung.
Im Betrieb des Bildungshauses wird die Gemeinschaft von 13 Mitarbeiter/innen unterstützt. „Wir haben eine niedrigere Personalquote als in vielen anderen Tagungshäusern“, so Br. Mateusz. „Doch Mitarbeiterinnen und Kloster verstehen sich als Team. Wenn Not am Mann ist, stehen die Brüder an der Spülmaschine, übernehmen Küchendienste und springen beim Zimmerputz ein.“ Dieses produktive und flexible Miteinander trägt dazu bei, dass das Bildungshaus sich im Gegensatz zu vielen anderen kirchlichen Tagungshäusern nur wenige wirtschaftliche Sorgen machen muss. Wesentlich ist auch das hohe Spendenaufkommen rund um Weihnachten bei, sowie die Unterstützung des Förderkreises, der das Bildungshaus jährlich mit gut 20.000,00 EUR bezuschusst. Im vergangenen Jahr wurde als größte Maßnahme beispielsweise die Renovierung des großen Speisesaals gefördert.
Die größten Herausforderungen? „Wir wollen unser gutes Niveau halten – und weiter ausbauen!“, so Br. Mateusz. Und deshalb werden derzeit auch zwei neue Mitarbeiter/innen für die Hauswirtschaft gesucht. Denn die vorhandenen Buchungen für 2024 lassen ahnen, dass es wieder ein gutes Jahr werden wird.