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Ukraine-Hilfe der Franziskaner-Minoriten in Deutschland

Am 24. Februar 2022 hat der russische Staatspräsident Wladimir Putin die Ukraine überfallen. Mit roher Gewalt wird seither unsägliches Leid über die Menschen gebracht. Millionen Ukrainer sind auf der Flucht. Vermutlich sind tausende Zivilsten und Soldaten mittlerweile ums Leben gekommen oder schwer verletzt. Große Schäden sind an Gebäuden und an der Infrastruktur entstanden. Von den Folgen dieses Kriegs sind schon jetzt Menschen in aller Welt betroffen. 

Br. Mateusz Kotyło, der Leiter des Bildungshauses Kloster Schwarzenberg in Mittelfranken, kommt gebürtig aus Polen. Sein Heimatort Nieledew befindet sich keine 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Seine Eltern leben dort – und auch sein Cousin Mikołaj Raczyński. Der hauptberufliche Fußballtrainer hat schnell gehandelt als die ersten Flüchtlinge Polen erreichten: Unterkünfte wurden gesucht, Lebensmittel und Klamotten wurden besorgt. Kein Flüchtling sollte in dieser Not allein gelassen werden. 

Bedrückt durch diese persönliche Erfahrung seiner Verwandten hat Br. Mateusz im Auftrag der deutschen Ordensprovinz der Franziskaner-Minoriten eine Spendenaktion gestartet. Mit den Spenden sollte nicht nur die private Flüchtlingshilfe in Nieledew unterstützt werden, sondern vor allem die Provinzkustodie Ukraine. Zu ihr gehören fünf Minoritenklöster: Zwei befinden sich östlich des Dnjepr, in Krementschuk und Boryspil. Die anderen drei befinden sich im Westen, in Lviv, Bilshivtsi und Mackivci. Der zuständige Ordensobere Br. Stanisław Pękala verschickt immer wieder Informationen an den Presseverteiler innerhalb des Ordens. Er dankt für die weltweite Solidarität mit den Brüdern und der Bevölkerung und gibt einen Einblick, was die Brüder derzeit an Hilfe versuchen: „Wir helfen mit Lebensmitteln – besonders denen, die obdachlos und arm sind, oder die sich aufmachen, unser Land zu verteidigen. Wir nehmen Kriegsflüchtlinge in Klöstern auf. Wir bringen Familie zur Grenze und zum Zug. Wir verteilen humanitäre Hilfe im ganzen Land. Und wir führen Erste-Hilfe-Kurse für diejenigen durch, die sich während der Raketenangriffe in den Schutzunterkünften aufhalten.“

Von der Resonanz auf die Spendenaktion zeigt sich Br. Mateusz überwältigt. Hatte man ursprünglich durch eine Sonderkollekte, private Spenden und Unterstützung durch Klöster in Deutschland mit etwa EUR 20.000,00 an Spenden gerechnet, sind bis zum 17.03.2022 EUR 76.895,00 auf dem Spendenkonto des Klosters Schwarzenberg eingegangen. 

Da noch eine größere Spende in Höhe von EUR 10.000,00 zugesagt ist, und der Spendenfluss bislang nicht abgenommen hat, konnte Br. Mateusz am 16.03.2022 EUR 5.000,00 an die Flüchtlingshilfe in Nieledew und EUR 85.000,00 an die Provinzkustodie Ukraine überweisen. Der Flüchtlingshilfe in Nieledew sind nochmals EUR 5.000,00 in Aussicht gestellt. 

Br. Mateusz betont, dass sämtliche Verwaltungskosten (Spendenquittungen, Dankbriefe,…) vom Bildungshaus Kloster Schwarzenberg getragen werden und somit 100% der Spenden direkt dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Außerdem verweist er darauf, dass die Spendengelder für die ukrainischen Klöster auf das polnische Konto der Provinzkustodie überwiesen wurden. Darauf haben die ukrainischen Brüder direkten Zugriff und können jeweils die benötigten Beträge in ihr Land überweisen oder über die Grenze bringen lassen – zugleich ist das Geld aber vor einem möglichen Währungsverfall in der Ukraine sicher. Br. Stanisław hofft auf ein baldiges Ende des Krieges – und versichert: „Das Geld kommt auf jeden Fall den Menschen hier im Land zugute. Was wir jetzt für die Nothilfe nicht brauchen, das brauchen wir dann für den Wiederaufbau. Es ist so unglaublich viel kaputt gegangen!“

Br. Mateusz hofft also weiterhin auf die Spendenbereitschaft der Menschen in Deutschland – und zeigt sich dankbar für das, was durch die Hilfe von 281 Einzelüberweisungen durch die Spendenaktion bereits an Gutem getan werden konnte. 

Provinzialminister Br. Andreas Murk dankt neben dem Konvent Schwarzenberg für die Durchführung der Spendenaktion auch allen anderen Klöstern der Franziskaner-Minoriten in Deutschland, die Hilfsprojekte in Angriff genommen haben. Von mehreren Klöstern, unter anderem von Blieskastel, Hamburg und Chieming aus, wurden Transporte gestartet, um dringend benötigte Hilfsgüter nach Polen bzw. in die Ukraine zu bringen. 

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